Retargeting/Remarketing mit WordPress
Wow, kaum eine andere Technologie ermöglicht es dir so günstige Klicks zu bekommen wie dies mit Retargeting möglich ist. Aus diesem Grund möchte ich dir heute aufzeigen, wie du Retargeting mit WordPress nutzen kannst. Du brauchst hierfür ein bisschen an teschnischem Know-How um den Code auf deinen Seiten platzieren zu können, aber keine Angst, es ist wirklich nicht schwer.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Retargeting und wozu ist es nötig?
Retargeting, oder auch unter dem Begriff «Remarketing» bekannt, ist eine Technologie, welche dir es ermöglicht deine Besucher in verschiedene «Zielgruppen» zu «speichern». Diese Zielgruppen kannst du dir eigentlich wie E-Mail Verteilerlisten vorstellen, nur eben dass du diesen keine E-Mails zukommen lässt, sondern deine Anzeigen präsentierst.
Das verrückte an diesen Retargeting Listen ist folgendes. Du kannst praktisch für alle deine Seiten eine Liste erstellen, andere Listen darin ausschliessen und somit gezielte Anzeigen basierend auf deinem Inhalt/Produkt deiner besuchten Seite erstellen.
Retargeting in einem Verkaufstrichter (Funnel)
Hast du zum Beispiel einen Opt-In Funnel wie im Bild unten, dann kannst du folgende Retargeting Listen erstellen:
Liste aller Besucher: Speichert alle Besucher der Squeeze Page
Liste aller Besucher der Verkaufsseite exklusive der Liste aller Besucher: Speichert nur Besucher welche den Opt-In machten und die Verkaufsseite somit gesehen haben
Liste aller Besucher welche den OTO gesehen haben exklusive der Besucher der Verkaufsseite: Speichert nur jene Besucher, welche auf der Verkaufsseite gekauft haben
etc. etc.
Somit kannst du also verschiedene Besucher innerhalb deines Verkaufstrichters mit Anzeigen direkt ansprechen. Kaufen die Besucher nach dem Opt-In nicht, dann offeriere ihnen doch via Anzeige einen Gutscheincode oder mach ein Spezialangebot.
Retargeting ist also modernes Stalking anhand von Anzeigen?
Jein. Es ermöglicht dir zwar, den Besucher quasi durchs Web hindurch mit deinen Anzeigen zu «verfolgen», ist aber falsch angewandt auch schädlich und nervt den (ehemaligen) Besucher ungemein. Denk daran, es geht darum einerseits deinen Brand zu stärken (sofern vorhanden) und auf der anderen Seite einen gewissen Mehrwert bieten zu können (Terminerinnerung bei Webinare, Gutscheincode, Spezialangebot etc.).
Wieso dies nun nötig ist? Ganz einfach, weil die wenigsten Menschen beim ersten Konakt mit deiner Seite oder deinem Brand interagieren. Im Schnitt macht der «Kunde» bis zu siebenmal Bekanntschaft mit deiner Seite bis er «aktiv» wird und etwas kauft (Beispiel eCommerce).
Welche Retargeting Plattformen gibt es?
Als native Retargeting Plattformen gibt es unter Google AdWords und Facebook auch noch SiteScout. Daneben existieren Drittanbieter mit welchen Retargeting Kampagnen erstellt und verwaltet werden können. Zu den bekanntesten zählen Perfect Audience, AdRoll sowie Retargeter. Ich werde diese jedoch in diesem Artikel nicht näher erläutern, da es a) den Artikel sprengen würde und b) es primär nichts mit WordPress gemein hat.
Wieso du unbedingt andere Retargeting Plattformen nutzen solltest
Wenn du native Netzwerke wie Google oder auch Facebook für Retargeting Kampagnen nutzt, dann erreichst du zwar viele Nutzer, jedoch nur solche innerhalb dessen Inventar. Anbieter wie Perfect Audience hat zum Beispiel eigenes Inventar an Webseiten, auf welchen deine Anzeige erscheinen könnte – du steigerst damit also drastisch deine Reichweite!
Wie funktioniert Retargeting?
Um Retargeting überhaupt nutzen zu können, musst du auf deiner Webseite einen sogenannten Pixel (Retargeting Code oder auch Tag genannt) einbauen. Dieser Pixel bekommst du direkt von Google, sofern du AdWords nutzt, oder von Facebook und allen Drittanbietern, sobald du eine Retargeting Liste erstellst.
Diese Listen sind nebenei erwähnt absolut kostenlos. Du bezahlst lediglich für die Anzeigen welche an diese Zielgruppe ausgeliefert werden.
Besucht jetzt also jemand eine Seite von dir auf welcher der Pixel enthalten ist, so wird dem Benutzer ein Cookie hinterlegt und er wird in deine Liste aufgenommen. sobald deine Liste eine bestimmte Grösse (von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich) erreicht hat, kannst du damit beginnen und Werbeanzeigen auszuliefern.
Retargeting Liste auf Facebook erstellen
Wir müssen ja die Retargeting Liste erst noch erstellen. Ich zeige dir ein Beispiel anhand von Facebook, da sich diese Plattform dank der hervorragenden Targetierungsmöglichkeiten für Blogs super eignet.
Schritt 1 – Zielgruppen aufrufen
Besuche den Anzeigenmanager von Facebook und klicke auf «Zielgruppen».
Schritt 2 – Custom Audience Pixel erstellen
Stimme den Datenschutzbestimmungen von Facebook zu und klicke auf «Web Remarketing Pixel erstellen».
Schritt 3 – Custom Audience Pixel azeigen
Danach siehst du folgenden Screen. Klicke nun auf den blauen Button «Zielgruppe erstellen».
Schritt 4 – Retargeting Zielgruppe erstellen
So jetzt wird es interessant. Dies ist aktuell das wichtigste Fenster, denn hier legst du genau fest, welche Seiten der Besucher aufrufen muss, um deiner Liste hinzugefügt zu werden.
Folgende Einstellungsmöglichkeiten siehst du hier:
- Jeder, der deine Webseite besucht
- Personen, die bestimmte Webseiten besuchen
- Personen, die nur bestimmte Webseiten besuchen und keine anderen
- Personen, die eine bestimmte Zeit lang die Seite nicht besucht haben
Ändere den Wert bei «In den letzten Tagen» unbedingt 180 Tage und nutze nicht die 30 Tage welche Facebook vorgibt.
Jeder, der deine Webseite besucht
Ich glaube hierzu muss ich nichts weiter schreiben. Diese Liste nimmt einfach alle Besucher deiner Seite auf, welche du hier definiert hast und fügt sie deiner Liste hinzu.
Personen, die bestimmte Webseiten besuchen
Hier kannst du z.B eine URL zu einem spezifischen Blogbeitrag eintragen, die URL zu deinem WooCommerce Checkout einfügen oder eine URL zu einer Squeeze Page von dir.
Personen, die nur bestimmte Webseiten besuchen und keine anderen
Diese Option ist wohl die Stärkste, denn hier definierst du genau welche Besucher bestimmte Seiten aufrufen müssen und welche nicht, um der Liste hinzugefügt zu werden. Wenn du also Verkaufstrichter (Funnels) in Betrieb hast, dann empfehle ich dir unbedingt diese Option zu nutzen und bestimmte Seiten auszuschliessen.
Personen, die eine bestimmte Zeit lang die Seite nicht besucht haben
Die letzte Option nimmt Besucher auf welche deine Seite in den letzten 180 Tage nicht mehr besucht haben.
Danach klickst du auf «Zielgruppe erstellen» und bestätigst mit einem Klick auf «OK». Gratuliere, du hast jetzt erfolgreich eine Retargeting Liste erstellt!
In der Übersicht siehst du dann auch, ob dein Pixel von Facebook erfolgreich erkannt wurde und ob dieser einsatzbereit ist. Der nächste Schritt besteht darin, den Pixel auf deiner Seite einzubinden. Nachdem du den Code hinterlegt hast, klicke unbedingt auf F5 bzw. aktualisiere deine Seite und checke nochmals, ob der Pixel jetzt als aktiv markiert wurde.
Wo genau muss der Retargeting Pixel hinterlegt werden?
Der Pixel musst du, je nach Anbieter, an verschiedenen Stellen deiner Webseite einfügen. Ich führe kurz auf, in welchen Bereichen die jeweiligen Anbieter den Code eingebaut haben wollen:
Facebook: Zwischen <head> und </head> Bereich
Google: Vor dem </body> Bereich
Perfect Audience: Zwischen <head> und </head> Bereich
AdRoll: Vor dem </body> Bereich
Retargeter: Vor dem </body> Bereich
WICHTIG: Es handelt sich bei Retargeting Pixel NICHT um Conversion Pixel! Diese verwendet man um bestimmte Aktionen messen zu können.
Den Retargeting Pixel einbinden
In Bezug auf WordPress sind genau zwei Dateien nötig, nämlich die header.php sowie die footer.php, um die Pixel einzufügen. Für Perfect Audience sowie Facebook editierst du die header.php und für Google, AdRoll sowie Retargeter kommt die footer.php zum Zuge.