HotJar – Das All-In-One Webseiten Analyse Tool im Review
Nutzt du Google Analytics? Dann trackst du bestimmt auch das Verhalten der Nutzer auf deiner Webseite, oder? Im besten Fall nutzt du auch das Zieltracking um einzelne Seiten in deinem Funnel zu messen. Funneltracking ist wirklich sehr nützlich, denn damit siehst du genau welche Seiten in dem Verkaufstrichter schlecht performen und du kannst anhand den Daten Optimierungen vornehmen.
Inhaltsverzeichnis
Evtl. nutzt du ja auch Tools wie Olark.com, Zopim.com oder Snapengange.com um mit deinen Webseitenbesucher anhand eines Livechats in Kontakt zu treten? Super ergänzend sind natürlich noch die Umfragetools wie SurveyMonkey.com oder SurveyGizmo.com. Alles super cool Tools um mehr über das Interesse der eigenen Webseitenbesucher zu erfahren.
Meist bleibt es aber nicht nur bei diesen Tools, sondern man will ja auch noch wissen wo die User genau hinklicken, sogenannte Heatmaps und wo sie mit der Maus rumfahren. Hierzu eignet sich z.B das Tool Crazyegg.com, Mouseflow.com oder ClickTale.com.
Ich selber hatte Olark, Surveygizmo, Crazyegg sowie ClickTale im Einsatz, um das Nutzerverhalten auf Landing Pages besser verstehen zu können. Mal abgesehen von den Kosten, musste ich mich überall einloggen um an die Reports zu gelangen was mit der Zeit sehr mühsam und zeitaufwändig wurde.
Doch es gibt hierfür eine simple und sehr geniale Lösung. Sie nennt sich HotJar.
Die nachfolgende Grafik vedeutlicht die Funktionsweise von HotJar sehr gut.
Was ist HotJar und was bietet es?
HotJar ist eine SaaS Lösung und kostet in der Pro Version gerade mal 29 Euro pro Monat. Doch die integrierten Features von HotJar werden dich umhauen, garantiert.
Erinnerst du dich an die vier Tools welche ich selber im Einsatz hatte? Super, denn diese vier Tools konnte ich mit HotJar auf einen Schlag ersetzen! Jep, richtig gelesen. HotJar kann alles was die oben genannten Tools können und noch einiges mehr.
Aktuell sind in Hotjar folgende Funktionen enthalten:
Analyse-Funktionen
- Heatmaps für Clicks, Bewegungen und Scrolls (Desktop sowie mobile Endgeräte)
- Recordings um Mausbewegungen aufzuzeichnen
- Funnel Tracking auf einfache und schön visuelle Art
- Tracking von Felder innerhalb eines Forms um zu sehen wo Besucher bei der Eingabe scheitern
Feedback-Funktionen
- Abstimmungen für kurzes Benutzerfeedback
- Umfragen für ein besseres Verständnis
- Livetests um Benutzer «anzuwerben»
Hört sich doch spannend an, oder? Also schauen wir uns HotJar doch mal im Detail an.
Die einzelnen Funktionen von HotJar im Detail
Heatmaps
Heatmaps sind der Hammer. Sie zeigen dir exakt auf, wo deine User auf deiner Webseite hinklicken. Somit hast du eine solide Übersicht, ob deine Zielsetzung auch erfüllt werden oder nicht. Und glaub mir, es ist erstaunlich wo die Leute überhall hinklicken…ich muss jedes Mal Schmunzeln wenn ich meine Heatmaps analysiere.
Je roter desto mehr Klicks hat dieser Teil der Seite erhalten. Somit kannst du nachvollziehen, ob deine Buttons, Links oder Banner deine gewünschte Aktionshandlung auch bezwecken oder nicht.
Wie du sehen kannst, funktionieren die Heatmaps auch für mobile Endgeräte! Weiter unterstützen die Heatmaps auch Bewegungen sowie Scrolling. Das heisst, du siehst wie weit die User scrollen. Sehr nütztlich auf einer Landing Page, um herauszufinden ob die Benutzer wichtige Sektionen überhaupt lesen oder nicht.
Recordings
Die Recordings zeigen dir die exakten Mausbewegung innerhalb einer Session an. Das heisst, jeder Besuch wird aufgezeichnet und du siehst Kennzahlen wie Browser, Land, Verweildauer sowie Anzahl Seiten die betrachtet wurden.
Wie du dem Screenshot entnehmen kannst, stehen dir einige Filtermöglichkeiten zur Verfügung, um die Recordings einzugrenzen.
Im folgenden animierten GIF siehst du mal ein Beispielrecording.
Oben rechts siehst du die Kennzahlen erneut. Der Besucher kommt also aus Österreich, nutzt einen Windowsrechner und besuchte meine Seite mit dem FireFox.
Funnels
So hier sind wir bei meiner Lieblingsfunktion anbelangt, dem Tracking von einzelnen Seiten bzw. einem kompletten Verkaufstrichter (Funnel). Du kannst damit einsehen, wo deine Benutzer abspringen, bzw. den Funnel nicht mehr weiterverfolgen und somit Massnahmen ergreifen.
Du siehst, es ähnelt dem Prinzip von Google Analytics sehr. Nur dass du die Resultate einfacher und vor allem übersichtlicher einsehen kannst.
Die Seiten URL's kannst du mit «Simple match«, «Exact match«, «Starts with«, «Ends with«, «Contains» oder «Regular expression» definieren. Somit sollten auch komplexere URL Strukturen ohne Probleme visualisierbar werden…
Du kannst einfache Opt-In Funnels tracken oder längere Funnels z.B von einem WooCommerce WordPress Shop. Auf jeden Fall solltest du deine Trichter tracken, egal ob mit Google Analytics oder HotJar oder sonst einem Tool.
Forms
Forms sind eine interessante Angelegenheit, denn wir erwarten von unseren Besuchern dass sie Formulare ausfüllen damit wir die Daten verwenden können. Doch nicht alle kommen mit den Formularen auch zurecht. Und dies kannst du mit Forms «messen».
Ich muss hier ehrlich sein, denn ich habe dieses Feature selber noch nicht getestet. Es ermöglicht dir aber, herauszufinden bei welchen Felder innerhalb eines Formulares die Leute abspringen.
Evtl. fragst du nach einem Geburtsdatum was den Besuchern aber nicht gefällt und sie deshalb das komplette Form nicht abschicken. Somit kannst du reagieren und das Geburtstagsfeld a) als optional markieren, oder b) komplett weglassen…
Du erstellst einfach ein neues «Formular Tracking» in HotJar und setzt den Link auf deine Seite auf welcher das aktuelle Formular eingebaut ist. Danach zeigt dir HotJar auf, welche Formulare gefunden wurde und du kannst deins auswählen. Schlussendlich kannst du die Felder noch analog deinem eigenen, auf deiner Webseite verbauten Formular benennen und bist ready to go.
Polls
Polls bzw. Abstimmungen sind ein hervorragendes Instrument deine Besuchern kurz um ein Feedback zu bitten. Mit HotJar geht das sehr fix und es stehen dir einige Einstellungen zur Verfügung. So ist es dir möglich, den Poll in über 20 Sprachen anzubieten, ihn auf bestimmte Seiten zu beschränken, somit kannst du verschiedene Polls auf individuellen Seiten oder Beiträgen darstellen.
Du tipps deine Frage ein, wählst das gewünschte Format der Antwortfelder, es stehen Textfeld, Radiobutton, Checkbox oder Skala 1-10 bereit und schreibst noch einen kleinen Dankeschön-Satz.
Ach ja, du kannst das Erscheinungsbild sowie die Position des Widgets übrigens noch nach deinen eigenen Wünschen defininieren, wenn auch nur rudimentär.
Die Resultate sind schön aufbereitet und sehr übersichtlich gestaltet. Die Antworten findest du auch wieder detailiert mit Land, Browser, Betriebssystem und auf welcher Seite die Antwort abgegeben wurde.
Innerhalb zwei Minuten hast du deinen Poll erstellt und er ist live auf der Seite einsehbar. Super Sache, unbedingt ausprobieren!
Surveys
Umfragen sind ein weiteres, oft genutztes Marketinginstrument um Informationen der Leser zu erhalten. Ich selber nutze Surveys sehr gerne und auch oft. Bisher habe ich nicht eine negative Stimme gehört, welche sich über zuviele Umfragen von mir beschwert hat.
Auch hier kannst du aus über 20 Sprachen wählen, in der du deine Umfrage zeigen möchtest. Du vergibst noch einen Titel sowie eine Beschreibung sowie einen Dankeschön-Satz. Achja, du kannst auch ein Logo hochladen um die Umfrage bisschen zu «branden».
Hast du dies gemacht, kannst du dich den Fragen widmen. Hier stehen dir die gleichen Feldtypen zur Seite wie bei den Polls.
Wenn du eine Beispielumfrage sehen möchtest, dann klicke auf diesen Link (wäre super wenn du die Umfrage ehrlich beantworten könntest).
Recruiters
Ein weiteres Feature welches ich bisher noch nicht genauer untersucht habe. Mit Recruiters kannst du direkt Kontaktanfragen des Webseitenbesuchers verlangen, wenn er z.B für einen kurzen Usability-Test deiner Webseite gefragt werden soll. Im Gegenzug kannst du ihm ein Geschenk offerieren (z.B 20 Euro Amazon Gutscheinkarte), um die Hemmschwelle zu mindern.
Wie du siehst, zieht sich das ganze User Interface schön durch alle Module und wirkt sauber und einfach. Mir gefällt die GUI (Graphical User Interface) von HotJar sehr, sehr gut.
Fazit
HotJar bietet ein extrem faires Preis/- Leistungsverhältnis und ist für den monatlichen Preis von 29 Euro für jeden Internet Marketer ein Muss. Würde man alle oben genannten Tools einzeln kaufen, wäre der Preis weit über 200 Euro. Nicht vergessen, es gibt auch eine kostenlose Version von HotJar.
Sollte dir, aus welchen Gründen auch immer, der Pro Plan nicht mehr genügen, dann kannst du auf den grössten Plan, nämlich den Business Plan upgraden. Dieser kostet dann 89 Euro pro Monat. Damit kannst du dann das HotJar Branding komplett entfernen oder mit deinem eigenen ersetzen und noch einiges mehr.
Ein weiterer grosser Vorteil von HotJar ist, dass alle Features schön unter einer Plattform verfügbar sind und man dadurch mit der Bedienung sehr schnell zurecht kommt. Bei mehreren Tools hat man ständig andere Interfaces und die Handhabung ist umständlicher.
Ich durfte HotJar bereits in der Beta testen und ich muss sagen da wurde einiges zur aktuellen Version verbessert. Ich nutze es jetzt für meine Landing Pages und Verkaufstrichter und konnte bisher keine negativen Punkte feststellen.
Die bisher grösste Enttäuschung war das fehlende Cross-Domain Tracking der Funnels. Somit ist es mir nicht möglich, Funnels zu tracken, welche z.B für die Zahlungsabwicklung einen anderen Anbieter nutzen. Dies steht aber auf der To Do Liste und sollte schon bald verfügbar sein…
Der Support ist nicht der Schnellste, man hat jedoch in der Regel innerhalb von 72h eine Antwort, was ich selber als sehr langsam für solch eine Plattform empfinde. Das coole ist aber, dass die Supportanfragen direkt im Dashboard möglich sind, geht super einfach.
Ich empfehle dir das Tool unbedingt mal zu testen um dir von den Möglichkeiten ein eigenes Bild zu machen. Im heutigen Internet Marketing Zeitalter wo Content eine wichtige Rolle spielt, ist es ein grosser Vorteil wenn du deine Besucher kennst…
Abschliessend gibts für mich nur noch eines zu sagen: «Mit HotJar kannst du durch die Augen deiner Webseitenbesucher sehen, die eigene Seite genauer analysieren und effektivere Optimierungen vornehmen.»